Geschichten vom Theater
Das Schleswiger Theater 1945 - 1974 mit der Aera Gnekow 1950 - 1960
Von Falk Ritter
Veröffentlicht: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 2004,
S.145-162
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Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über das Schleswiger
Theater in der Zeit von 1945 bis 1974 verschaffen.
Das Jahr 1945 bedeutet den Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg, das Jahr
1974 markiert das Ende des Nordmark-Landestheaters, dessen Akten im Gemeinschaftsarchiv
(th) lagern, weshalb hier ein Schlußstrich gezogen wird.
Friedl (Fiete) Krugel-Hartig, Schauspielerin
Nachruf von Gerd Skowronek auf Schleswigs Primadonna:
"Am 17. August 1982 starb Fiete Krugel-Hartig in ihrer Geburtsstadt
Lübeck, 84 Jahre alt. 64 Jahre stand sie auf der Bühne, die ihr
Leben war.
Fiete Krugel-Hartig kam im Jahre 1939 mit ihrem Mann, dem ehemaligen Schleswiger
Intendanten Rudolf Hartig nach Schleswig und stellte sich dem neuen Publikum
zum ersten Male als Neuberin vor.
Die gleiche Rolle hat sie zu ihrem 30jährigen Bühnenjubiläum
am damaligen Renaissance-Theater in Schleswig wieder spielen dürfen.
Seit der Gründung des Nordmark-Landestheaters unter Intendant Horst
Gnekow im Jahre 1950 spielte sie dann ungezählte Rollen, und ihre
unverkennbare Eigenart prägte das Gesicht dieser Theaterabende mit.
Ob sie mit klassischen oder modernen, heiteren oder ernsten Aufgaben betraut
war - sie hat nie eine Rolle "nur gut" gespielt, sondern stets
den Menschen in ihnen hervorgekehrt und damit jede der Figuren den Theaterbesuchern
begreiflich gemacht.
Zu ihrem 40jährigen Bühnenjubiläum spielte das Nordmark-Landestheater
am 1.12.1957 eigens für sie Langusten", ein Stück, das für
eine der großen Volksschauspielerinnen, der Wienerin Anni Rosar,
geschrieben wurde und das im besten Sinne Theater um des Schauspielers
willen ist. Fiete Krugel-Hartig - so meinte ihr damaliger Intendant Horst
Gnekow - habe es verdient und könne es sich leisten, in dieser einzigartigen
Gelegenheit ganz allein einen Theaterabend zu tragen.
Zehn Jahre später - am 17. 9. 1967 - feierte das Nordmark-Landestheater
mit dem "Besuch der alten Dame" Fiete Krugel-Hartigs 50jähriges
Bühnenjubiläum.
Der damalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Dr.Helmut Lemke,
schrieb ihr anläßlich des Tages:
"Aus langjähriger freundschaftlicher Verbundenheit heraus gratulieren
meine Frau und ich Ihnen aufs herzlichste zu Ihrem 50jährigen Bühnenjubiläum.
Sie haben mit Ihrer Kunst in hohem Maße dazu beigetragen, das Niveau
und den guten Ruf des Schleswiger Theaters aufzubauen.
Und Karl Vibach, Generalintendant in Lübeck und später Berlin,
faßte seinen Dank in den Worten zusammen:
"Was waren es doch für schöne, gemeinsame Jahre in Schleswig,
allzu schnell verflogen, aber nicht vergessen! Weißt Du noch: Deine
Mrs. Pennywater! Daß Du, liebe Fiete, auf Deine alten Tage sogar
noch tanzen, singen und schießen- konntest, ist eine meiner schönsten
Schleswiger Erinnerungen."
Fiete Krugel-Hartig meinte damals, daß sie schrecklich aufgeregt
sei und unsagbares Lampenfieber haben werde, wenn sie so im Mittelpunkt
stehen werde.
Sie bat den Intendanten, keine Lobeshymnen über sie ins Programmheft
zu schreiben.
Die glaube ja doch niemand, weil sie für einen solchen Tag allgemein
gebräuchlich seien.
Sie liebe Schleswig und ihr Schleswiger Publikum und viele hätten
auch sie gern. Man fühle es im Laufe der Jahre.
Nach Auflösung des Nordmark-Landestheaters im Jahre 1974 verließ
Fiete Krugel-Hartig nach 35 Jahren ihre Wirkungsstätte Schleswig und
kehrte in ihre Heimat- und Geburtsstadt Lübeck zurück.
Sie konnte nicht ahnen, daß sie mit 76 Jahren noch große Aufgaben
am Lübecker Theater und dem Thalia-Theater in Hamburg erwarteten,
wo sich Generalintendant Karl Vibach und Boy Gobert in ihre Arbeit teilen
mußten.
Als das Nordmark-Landestheater ihren Lebenslauf in einem der Programmhefte
abdrucken wollte, sagte Fiete Krugel-Hartig:
"Wozu der obligate Lebenslauf? Die Schleswiger kennen mein Leben.
Sie wissen, daß ich nicht immer einen Platz an der Sonne hatte; sie
wissen, daß ich zwei Kinder habe, die in Schleswig aufgewachsen sind
und die - nun draußen in der Welt - mir neben meinem Beruf alles
bedeuten. Im übrigen kann mich nach so vielen Jahren Theater nicht
mehr viel erschüttern. Ich bilde mir ein, mich selbst ganz gut zu
kenne, in meinen Fehlern, Schwächen und Komplexen. Ich lache und weine
auch manchmal über mich selbst, wie es gerade in mir aussieht. Aber
ändern werde ich mich nun doch wohl nicht mehr. Auch das Lampenfieber
vor jeder Premiere bleibt. Und wenn alles vorüber ist und das Publikum
applaudiert, so daß ich das Gefühl habe, etwas gegeben zu haben,
dann möchte ich mit keinem König tauschen, so beglückend
ist das - bis - zur nächsten Premiere!" 1)
Kay Nicolai Theaterdirektor (1945 - 1949)
Kai Nicolai wurde 1917 in Reval geboren.
Kurz nach Kriegsende kam er von Dessau nach Schleswig, wo er ein Privattheater
gründete, das unter verschiedenen Namen firmierte:
Schleswig-Holsteinisches Operetten-Theater, Schleswiger Bühnen und
Renaissance-Theater.
Schauspieler aus Schleswig und unter den Flüchtlingen fanden sich
genug.
Viele Menschen waren bereit, am Aufbau des Theaters mitzuwirken. Kulissen,
Requisiten und Kostüme wurden in Laienarbeit hergestellt.
Triebfeder war zum einen die Abwechslung in einer fast kinolosen Zeit,
denn die alliierte Filmzensur bremste die Kinos 1946, so dass nur 47 Filme
gezeigt wurden bei 67 Theaterstücken.
Zum Vergleich: 1920 gab es 408 Kinofilme bei 25 Theaterstücken in
Schleswig.
Der Wunsch, das Elend der Kriegs- und Nachkriegszeit zu vergessen und nicht
zuletzt auch die Möglichkeit, sich etwas zu verdienen und Lebensmittelmarken
zu bekommen, waren weitere Motive für die Mitarbeit am Theater.
Der Verfasser kann von seinem Schwiegervater Hans Naumann
berichten, der als Elektriker den Posten des Beleuchters am Theater erhielt.
Nach einiger Zeit firmierte er sogar als Gewandmeister, was so zu verstehen
war, dass er Kleidungsstücke (auch Fallschirmseide) nach Hause brachte,
woraus seine Frau Evelyn Kostüme nähte.
Die Währungsreform, fehlende staatliche Zuschüsse und der aufgeblähte
Personalstamm führten das Unternehmen Nicolai 1949 in den Konkurs;
er selbst zog dann nach Kiel. 2)
Gerd Skowronek Verwaltungsdirektor 2a)
wurde am 13. Juni 1922 in Hindenburg / Oberschlesien geboren.
Nach dem Kriege zog er nach Westerland, wo er Dr.Gnekow kennenlernte.
Er folgte seinem Bruder als Verwaltungsdirektor in Schleswig, wo er diese
Stellung 1974 bekleidete.
Bis 1985 war er Produktionsleiter.
Skowronek ist es zu verdanken, dass die Theaterakten von
1950-1974 geschlossen in das Stadtarchiv überführt wurden und
allen interessierten Benutzern offenstehen.
Genauso wichtig ist seine Rolle als lebender Zeitzeuge, von dessen Insiderwissen
der Verfasser sehr profitierte.
Insbesondere hat er ihm die Augen für die ungeheure Bedeutung von
Dr.Gnekow geöffnet, was ihm als Outsider beim Quellenstudium gar nicht
so bewußt war:
"Herr Ritter, haben Sie sich überhaupt schon mal angesehen, wo
die Kritiker alle herkamen?"
Skowronek war verheiratet, hat eine Tochter und 4 Enkelkinder und verbringt
nach dem Tode der Ehefrau mit seiner Gefährtin den Lebensabend bei
Schleswig. (gs)
Dr.Horst Gnekow Intendant (1950 - 1960)
Horst Gnekow wurde 1916 in Wandsbek als Sohn eines Professors geboren.
Er studierte Theaterwissenschaften und Jura und promovierte mit dem Thema
"Das Recht des Regisseurs" zum Doktor der Rechtswissenschaften.
Verheiratet war er mit einer schönen Frau - Ulla - die 1950 mit den
beiden Kindern in Westerland blieb.
1953 ließen sie sich scheiden, was er sehr lange geheimhielt.
Sie heiratete später einen ehemaligen Schauspieler ihres Mannes.
Die Söhne traten in seine Fußstapfen: einer wurde Rechtsanwalt
und der andere Ballettmeister.
Dr.Gnekows letztes Engagement vor Schleswig war das "Nordfriesische
Landestheater" in Westerland, von wo ihn Bürgermeister Bruno
Lorentzen nach Schleswig holte. (gs)
Am 24. September 1950 gab er sein Debut mit "Sturm" von Shakespeare,
dessen Fan er war. Er bevorzugte die deutschen Übersetzungen von Prof.Hans
Rothe.
Dr.Gnekow maß 1,94 m und hatte einen Silberblick.
Die linke Hand hielt er immer hinter dem Rücken verborgen, denn sie
war seit seiner Geburt verkrüppelt , weshalb er nicht von der Wehrmacht
eingezogen wurde.
Dazu zierten ihn auf der linken Gesichtshälfte zwei große Schmisse.
Er rauchte gerne Zigarren und brauchte nachts mehr als ein Glas Bier zum
Einschlafen.
Immer wischte er sich den Schweiß mit einem Taschentuch ab, sprach
mit dröhnender Stimme und duzte ungeniert. (gs) 3)
Christiansen schrieb über ihn: "Am im Stadtklatsch aufgebauschten
Lebenswandel des Intendanten fand moralische Entrüstung immer wieder
willkommene Nahrung ... Er war körperlich und geistig ein "Riese",
ein Egozentriker und Egoist, maßlos in vielen Lebensbereichen und
dennoch charmant naiv. Trotz vieler Wutausbrüche konnte man ihm letztlich
nie böse sein. Mit eigenem Geld und dem des Theaters 4) konnte er
nicht umgehen ... Er hatte viele erbitterte Gegner in Schleswig. Als er
die Stadt verlassen hatte, schwärmten die meisten dieser von seiner
Zeit ." "Er [Intendant Vibach, sein Nachfolger] war kontrollierter,
legte großes Gewicht auf größtmögliche Perfektion
und war ein guter Organisator. Daher ranken sich um ihn nicht die vielen
Anekdoten, zu denen Gnekow Anlaß gab." (tc2)
Hinter diesen Worten steckt Folgendes:
Die Schleswiger Witwen machten sich Hoffnungen auf Dr.Gnekow.
Fast jeden Tag wartete eine auf dem Platz des Tennisclubs hinter seinem
Theater, um mit ihm zu spielen.
Eine hielt ihn sogar aus, sie trug Kost, Logis und seine endlosen Telefonate.
(gs)
Sie wollten es einfach nicht wahrhaben, dass er viel lieber die andere
Seite der Schallplatte abspielte: Er war nämlich homosexuell. 5)
Nach einem diesbezüglichen Vorfall im Jahre 1955 wollte ihn die Stadt
Schleswig sogar loswerden (th), was er aber abwenden konnte, denn wer trennt
sich schon von einem Intendanten, dessen Vorstellungen fast immer ausverkauft
sind?
Wenn Dr.Gnekow einkaufte, wagte es niemand, ihm Geld abzufordern.
Die Ladentür rissen sie ihm mit einem Kotau auf.
Einen "Halbgott" mit solch profanen Dingen wie Geld zu behelligen,
erschien ihnen als glatte Blasphemie.
Dass er ein Nassauer war, ging ihnen erst spät auf.
Waren die Außenstände nach einem Jahr dann doch zu arg angewachsen,
zogen sie seinen Verwaltungsdirektor verstohlen zur Seite und fragten ihn
hinter vorgehaltener Hand, ob es nicht möglich sei, wenigstens die
erste von den vielen bereits gelieferten Bierkisten honorieren zu lassen.
Die arme Stadt Schleswig konnte ihrem Intendanten keinen Dienstwagen stellen.
Bürgermeister Dr.Kugler hielt ihn an der kurzen Leine, indem er ihm
vorschrieb, entweder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, oder
auf einen städtischen Wagen mit Chauffeur zurückzugreifen - falls
einer frei war.
Dr.Gnekow legte sich dann - mit finanzieller Unterstützung seines
Bruders - einen Gebrauchtwagen zu, um unabhängiger zu sein (gs), doch
machte die Stadt dann Probleme bei der Abrechnung des Kilometergeldes.
(th)
Auf der westlichen Ecke Lollfuß / Gutenbergstraße stand früher
das Stammlokal der Theaterleute und Tennisspieler, die "Stumpfe Ecke".
Wenn Er sich von seinem Tisch erhob und "nur mal kurz" wegging,
dann überließ er seinen Kumpanen die Zeche, denn unter drei
Stunden blieb er nicht weg.
Er hielt dann Hof auf der Straße: Schleswiger Bürger sprachen
ihn dort an, um ihm ihre Referenz zu erweisen.
Und wie dieser Halbgott bis 1955 hauste: Nicht im Olymp, sondern wie ein
Komödiant hinter seinen Theaterkulissen:
In einem winzigen Kabuff das Eisenbett und ein Schrank, das Waschbecken
nebenan im Dienstzimmer, was insofern praktisch war, als bis 1955 keine
Miete verlangt wurde.
Im Büro volle Bücherschränke, 5 Stühle, ein Schreibtisch,
überquellend mit Zeitungen, aus denen er seine Kritiken herausgeschnitten
hatte - mit Käsekanten garniert.
Für diese Blätter ging der größte Teil seines kärglichen
Salärs drauf.
Es durfte kein überraschender Besuch am Morgen hereinplatzen, denn
manchmal beherbergte er noch einen verbotenen Gast vom Vorabend.
Sein Verwaltungsdirektor mußte ihm abends oft und lange Gesellschaft
leisten:
"Du hast doch Deine Evi, ich aber habe niemanden, der abends auf mich
wartet!" Diese Nächte brachten wiederum Skowronek um sein Familienleben.
Theo Christiansen schrieb über seine Arbeit:
"Er übernahm mit wenigen Ausnahmen als Regisseur nur schwierige
Stücke; er wagte das Risiko des Scheiterns. ... Das Nordmark-Landestheater
erwarb sich in seiner Zeit einen besonderen Ruf in der bundesdeutschen
Presse. Er hatte eine große Begabung, junge Talente zu entdecken
und zu fördern. Viele von diesen haben an großen Bühnen
Karriere gemacht." (tc2)
Dr.Gnekow schrieb viele Bewerbungen (20 Stück) und sie hätten
ihn auch alle sofort mit Kußhand genommen, wenn da nicht ...
1959 kam für ihn endlich ein 6er im Lotto: Der Bürgermeister
von Luzern erschien persönlich, um ihn am besten gleich mitzunehmen.
Endlich hatte Dr.Gnekow, was er sich immer erträumt hatte: Die Intendanz
in einer reichen Stadt mit guter Gage auf einer "dreisprachigen Bühne",
was soviel bedeutet wie "Sprechbühne plus Musikbühne plus
Ballett".
In Luzern blieb er bis 1968. (gs) Rückblickend schrieb man über
ihn:
"Nach einem solchen Höhenflug des Theaters in Luzern hatte es
der Nachfolger in der Direktion im Haus an der Reuss schwer."
Im Jahre 2002 ist noch zu lesen:
"Noch nie, ausgenommen in der Ära Horst Gnekow (1960-1968), in
der Luzern als eine der wenigen Bühnen den im Westen noch weitgehend
verpönten Bertolt Brecht spielte und ein so brisantes Stück wie
«Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marat» von Peter
Weiss zur schweizerischen Erstaufführung brachte ..., hat das Luzerner
Theater derart grosses Echo über die Region hinaus gefunden wie in
den bisherigen drei Spielzeiten unter der Direktion von Barbara Mundel."
6)
Von 1968 bis 1972 betreute Dr.Gnekow als Generalintendant die städtischen
Bühnen in Münster.
"Während die einen seine überregionalen Inszenierungen und
seine innovativen Ideen lobten, warfen ihm offizielle Stellen vor, er sei
nicht in der Lage, ein "wagemutiges und experimentierfreudiges Theater
zu machen".
Durch Inszenierungen von Hans Henny Jahnns [siehe unten] "Spur des
dunklen Engels" (1969) und andere Arbeiten sorgte G. immer wieder
für kleine Skandale.
Der Rat der Stadt (CDU) beschloß 1972, G.´s Vertrag nicht zu
verlängern.
Um G. auch persönlich ins negative Licht zu rücken, wurden Gerüchte
und Witze über den "Hinterlader G." verbreitet." 7)
Die Jahre 1973 bis 1978 verbrachte Dr.Gnekow als freischaffender Schauspieler
und Regisseur, kurz gesagt: er war arbeitslos.
Unter Intendanten ist es üblich, "freie" Kollegen mit Gastinszenierungen
zu betrauen, damit sie bis zum nächsten festen Engagement "über
die Runden kommen". (gs)
Dr.Gnekow spielte auch in folgenden Filmen mit:
1954 Kinder, Mütter und ein General
1955 Hanussen
1956 Herrscher ohne Krone
1956 Ein Herz kehrt heim
1959 Strafbataillon 999
1977 Feuer um Mitternacht
1977 Das Dorf im Watt 8)
1978 wählte ihn das Städtebundtheaters Hof zum Intendanten, als
Nachfolger Toni Graschbergers, der von 1968-1973 auch Intendant in Schleswig
war.
1979 erlitt Dr.Gnekow einen Schlaganfall.
Seine von ihm geschiedene Frau kam und pflegte ihn. (gs)
Diese Erkrankung nahm die Stadt Hof zum Anlaß, ihm gerade dann 1980
fristlos zu kündigen, als er wieder einsatzfähig war.
Begründung: er sei nicht arbeitsfähig.
Gegen diesen Rauswurf prozessierte Dr.Gnekow erfolgreich, was die Stadt
Hof mit einem Hausverbot für das Theater beantwortete.
Der Hofer Journalist Ralf Sziegoleit kommentierte am 3./4. Januar 1981:
"Eine "außerordentliche Affäre
... Soviel zum Rechtlichen. Noch etwas zum Moralischen: In einer Stellungnahme
zur ersten Kündigung hat die Stadt dem Intendanten bescheinigt, er
habe sich ums Hofer Theater "zweifellos Verdienste erworben".
Auf Fragen nach den Hintergründen der Kündigung hüllten
sich die Verantwortlichen in Schweigen, und Bürgermeister Kurt Hader
verschanzte sich ausdrücklich hinter einem "moralischen Standpunkt.
Das Ansehen des Intendanten, sagte er Mitte September am Telefon, dürfe
"nicht mal angeritzt" werden. Es klang - und sollte so klingen-,
als müsse bei Aufdeckung der Hintergründe für den Intendanten
Ehrenrühriges zutage kommen. Einen Sachverhalt dieser Art habe ich
bisher nicht entdecken können. Aufgestoßen sind mir hingegen
fragwürdige, unseriöse, ja inhumane Praktiken von städtischer
Seite. Man hat Dr.Gnekow als "psychisch nicht belastbar" bezeichnet.
Und es scheint, dass nun alles getan werden soll, um für diese Behauptung
den Beweis anzutreten. Hier wird einem Mann mit allen denkbaren Schikanen
zugesetzt - von der Sperrung des Gehalts bis zur Androhung von Gewalt."
Am 10. Juli 1982 starb Dr.Gnekow in Luzern.
Seine Söhne prozessierten nach seinem Tode für ihn weiter, erreichten
1984 eine volle Rehabilitation und 1987 die finanzielle Entschädigung
für ihren Vater. 9)
Dr.Gnekow in Münster vorzuwerfen, "er sei nicht in der Lage,
ein wagemutiges und experimentierfreudiges Theater zu machen", war
sehr weit hergeholt.
Denn gerade der Dramatiker Jahnn "konfrontierte seine Leserschaft
in allen seinen Werken mit der ganzen Bandbreite der Sexualität, mit
Sadismus, Masochismus, Homosexualität, Inzest, Nekro-, Hämo-
und Skatophilie." 10)
Dr.Gnekow war fachlich Spitze, aber doch nicht Gründgens, geschweige
denn diskret. (gs)
Im Nachhinein betrachtet ist die Toleranz der Schleswiger zu bewundern.
Woher sie diese nahmen, ist ungeklärt.
Vielleicht weil er offiziell als noch verheiratet galt?
Befragte ältere Schleswiger erklärten dem Autor: "Wir waren
damals so mit unseren eigenen Problemen beschäftigt, dass wir gar
keine Zeit hatten, uns noch um den Lebenswandel des Intendanten zu kümmern.
Außerdem ist es weiß Gott nichts Neues, daß sich gerade
am Theater warme Brüder tummeln."
Bertolt Brecht brachte diese Einstellung auf den Punkt: "Erst kommt
das Fressen, dann kommt die Moral."
Marina Orschel Schauspielerin (1959 - 1962)
war eine ungelernte Schauspielerin, und ihre Karriere verkörperte
einen Jungmädchentraum.
Um sie ranken sich so nette Anekdoten, dass sie hier ihren professionellen
Kolleginnen und Kollegen vorgezogen wird.
1937 in Berlin geboren, wurde sie 1956 zur Miss Germany gewählt und
im selben Jahr Zweite bei der Miss Universe-Wahl in Amerika.
Im gleichen Jahr kürte die Konkurrenz Petra Schürmann zur Miss-World.
1959 bewarb sich Frl. Orschel bei Dr.Gnekow als ungelernte Schauspielerin:
"... Von diesen 18 Photos suchen Sie sich doch bitte selbst die aus,
die Sie verwenden können."
Dr.Gnekow hatte nie von ihr gehört, mußte erst über sie
"aufgeklärt" werden.
Da er immer darauf aus war, bekannte Personen zu engagieren, konnte er
davon überzeugt werden, ihr eine Chance zu geben.
Sie erfüllte die in sie gestellten Erwartungen, indem sie sich zum
Magneten des sommerlichen Kurtheaters entwickelte.
Denn normalerweise mußten die Männer von ihren Frauen immer
ins Theater gezerrt werden, aber einmal die schöne Marina life erleben
zu können, ließ sie aus freien Stücken mitgehen und so
waren die Vorstellungen immer ausverkauft. (gs)
1960 stand der Schlager "Marina, Marina, Marina" der belgischen
Gruppe "Rocco Granata & The International Quartet" auf Platz
1 der Charts.
Der Schlager paßte so gut zu ihr, dass man glauben möchte, er
wäre auf sie gemünzt.
Frl.Orschel war ein lebensfreudiger Kumpel, der auch gerne Skat spielte.
Eines Nachts - im Theater wird immer nachts nach den Vorstellungen telefoniert
- erhielt der Verwaltungsdirektor einen Anruf der Auslandsvermittlungsstelle
Frankfurt (Fräulein vom Amt):
"Ist dort das Schleswiger Theater? Hier ist ein Gespräch aus
Hollywood für Sie."
Herrn Skowronek traf es wie der Blitz: "H O L L Y W O O D ! ! !",
das Mekka der Filmindustrie ruft ihn - den kleinen Skowronek - im kleinen
Schleswig an.
Er konnte es nicht fassen: "Sind wir schon so berühmt?"
Am Telefon meldete sich ein weltberühmter
amerikanischer Filmschauspieler:"I want to speak to Miss Orschel"
war sein Begehr.
"She is not here, she is sleeping", war Skowroneks Antwort.
Dann wolle er am nächsten Abend wieder anrufen, sagts und legt auf.
Dies ging mehrere Abende so, bis Skowronek Frl. Orschel so weit hatte,
solange in seinem Büro zu warten, bis sich "Hollywood" wieder
meldete.
Sie nahm das Telefonat entgegen und unterhielt sich eine Weile mit dem
"Cowboy".
Offensichtlich wurde er abgewimmelt, denn er meldete sich seitdem nicht
wieder.
Ein paar Monate später saß Herr Skowronek friedlich
in seinem Büro, als plötzlich die Tür mit einem Stiefel
aufgetreten (sic!) wurde und ein hünenhafter Amerikaner in gebrochenem
Deutsch erklärte, Frl. Orschel sehen zu wollen.
Er war nicht der o.a. Schauspieler, aber auch er hatte sie in Amerika bei
der Miss-Wahl gesehen.
Nun kam er gerade als Zuschauer von den Olympischen Spielen aus Rom, und
da dachte er sich, dass es doch nett wäre, einen Zwischenstop einzulegen,
um mal bei Marina vorbeizuschauen.
Dieser liebestolle Mann mußte mit tatkräftiger Unterstützung
seiner Angegebeteten wieder nach Hause komplimentiert werden. (gs)
In der "Star-Revue Nr.16, Juli 1960" schrieb Intendant Vibach
über sie:
"Sie berichteten von Marina Orschels "kurzlebiger Propaganda-Karriere".
Vielleicht interessiert es Sie deshalb zu erfahren, daß mein Vorgänger
(Intendant Dr.Horst Gnekow) Marina als Schauspiel-Anfängerin an das
Nordmark-Landestheater in Schleswig verpflichtete.
Unter harten Bedingungen (wir sind ein Theater mit Abstecher-Betrieb) und
für eine kleine Anfänger-Gage erarbeitete sich Marina seit eineinhalb
Jahren das Handwerkszeug einer Bühnenschauspielerin.
Im Kreise ihrer Kollegen spielt sie bescheiden kleine und mittlere Rollen
und kennt weder Star-Allüren noch Film-Launen. - Ich habe den Vertrag
dieser fleißigen und besessenen jungen Darstellerin um ein weiteres
Jahr verlängert."
Frl. Orschel verließ das Theater 1962 nach Essen, wo sie eine Zeitlang
fürs Fernsehen arbeitete.
Später heiratete sie einen Kollegen, mit dem sie eine Wanderbühne
eröffnete. (gs)
Karl Vibach Intendant (1960 - 1963)
Als Dr.Gnekow nach Luzern ging, fragte Bürgermeister Dr.Kugler
bei Gründgens an, wen er ihm als Nachfolger empfehlen könne:
"Seinen Assistenten Vibach" war die Antwort.
Vibachs Spezialität waren die Musicals wie "Gib acht auf Amelie",
"No no Nanette" und "Der Boy-Friend".
1962 inszenierte er in Anwesenheit des Autors die Uraufführung von
John Boynton Priestleys "spanischem Pavillon".
Neben den normalen Abstechern organisierte Vibach Gastspiele in Hamburg,
Hameln und Stralsund.
Bei seinem Abschied im Jahre 1963 bezeichnete Vibach das Nordmark-Landestheater
als sein "Trainingscamp, in dem er sich mit Eifer für ernstere
und schwerere Arbeit im "Boxring" vorbereitete".
In Stuttgart übernahm er die Stellung des Schauspieldirektors. Vibach
verstarb 1987. 11)
Heinz Rippert Intendant (1963 - 1968)
Westfale von Geburt, 1913 geboren, verheiratet, begann Heinz Rippert
1933 seine Laufbahn als Reinhardtschüler.
Er blieb nach seiner Ausbildung noch 5 Jahre in der Reichshauptstadt und
arbeitete u.a. unter Gustav Gründgens und Heinrich George.
Als Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter wirkte er in Düsseldorf,
Hannover, am Nationaltheater Mannheim und in Krefeld.
In keiner Wirkungsstätte blieb er länger als 4 Jahre.
Von Krefeld aus bewarb er sich 1959 in Schleswig.
Ein Jahr lang unternahm er mit seinem eigenen Ensemble eine Tournee durch
Amerika.
Von 1961-1963 war er Oberspielleiter bei Intendant Dr.Hannes Razum in Celle.
Besondere Verdienste und Erfolge hatte er sich mit der Schaffung der Schleswiger
"Schloßhof-Spiele" erworben, die er im Sommer 1964 mit
Hoffmannsthals "Jedermann" eröffnete.
Nach seiner Weggang von Schleswig widmete er sich mit seiner Frau dem Aufbau
des Dorfmuseums in Kleinwendern. Rippert verstarb 1989. 12)
Toni Graschberger Intendant (1968 - 1973)
1967 wurde der 52 jährige Toni Graschberger zum Intendanten gewählt,
der zuvor das Cuxhavener Schauspiel geleitet hatte.
Er arbeitete hier von 1968 bis 1973.
Zu seinen Verdiensten gehört die Einrichtung einer Studiobühne
und das Jugendtheaterprogramm, das 1969 mit der Uraufführung von Klaus
Reuters "Die Höhle von Steenfoll" erfolgreich gestartet
wurde.
Leider "hatte er keine sehr glückliche Hand als Intendant der
Schleswiger Bühne.
Nach jeder Spielzeit lief das gesamte Ensemble davon, und der schwindende
Kontakt zum Publikum spiegelte sich in den Besucherzahlen."
Aufsehen erregte seine Inszenierung von Winnetou in Bad Segeberg, die ihm
aber auch Probleme bereitete, weil dort finanzielle Defizite entstanden.
13)
(Anmerkung: Kai Nicolai hatte schon 1948 im Renaissancetheater "Winnetou"
aufgeführt.)
Graschbergers Vertrag lief bis 1974, wo er aber freigestellt und vom Oberspielleiter
Friedrich Bremer vertreten wurde.
Schauspieler 1945-1974 in Schleswig mit einem "Namen"
darunter auch "lokale Größen".
Towska, Lilly 1925, 1960
Gerhard, Bruno 1918-1964 "alter" Schleswiger Schauspieler
Hoffmann, Gertrud 1940-1961 "alte" Schleswiger Schauspielerin
und stellv. Intendantin im Krieg
Krugel-Hartig, Friedl (Fiete) 1940-1974
Ott, Ruth-Esther 1945-1947 Frau von Nicolai, auch in den 50er Jahren
Schöppe, Gerhard 1946-1948 Opern-Sänger auf Einzel-Tournee 1968-1993
Chorleiter vom Schleswiger Männerchor von 1839
Hild, Oswald 1946-1969 "alter" Schleswiger Schauspieler
Reincke, Heinz 1947-1948
Sagell, Ellen 1949-1963 "alte" Schleswiger Schauspielerin, Nichte
v. Emmy Göring
Mensching, Herbert 1950-1953
Striebeck, Karl 1950-1958
Weiser, Grete 1950
Schönhals, Albrecht 1950
Kammer, Klaus 1951
Paulsen, Harald 1951
Schult, Rolf 1951-1952
Hehn, Albert 1952-1953
Urtel, Martin 1952-1953
Holtzmann, Thomas, Theo 1952-1954
Kütemeyer, Günter 1952-1959
Boysen, Rolf 1953
Jacobi, Ernst 1954-1955 Köhler, Dr. Rudolf 1954-1960 Dramaturg
Thiesing, Maria-Magdalena 1955-1958
Wieder, Hanne 1955-1958
Gerdesmann, Karl-Heinz 1955-1960
Dagover, Lil 1956
Ehrlich, Peter 1956-1957
Schwarz, Elisabeth 1957-1958
Heesters, Nicole 1958
Hardt ,Karin 1958
Hampe, Prof.Dr. Michael 1958-1959 Intendant , Oper der Stadt Köln
Schedler, Melchior 1958-1959
Haas, Ludwig 1959-1960
Cramm, von Bruno 1959-1960 Sohn vom berühmten Tennisspieler
Orschel, Marina 1959-1962
Hassel, von Karl Heinz 1960-1962
Rehberg, Michael 1960-1963
Schomberg, Hermann 1960
Flickenschild, Elisabeth 1960?
Kinski, Klaus 1964
Mattausch, Dieter 1965
In den "Beiträgen zur Schleswiger Stadtgeschichte"
ist die Liste der namhaften Schauspieler deutlich kürzer, was an der
Arbeit des Redaktionsausschusses lag.
Eine diesbezügliche Erklärung liegt dem Autor vor. Sie kann auf
Anforderung kritischen Lesern zugesandt werden.
Prominente Besucher
Folgende Prominente aus dem Theaterumfeld gaben sich die Ehre, das
Schleswiger Theater zu besuchen.
1950 Rothe, Prof. Hans dt. Shakespeare-Übersetzer (24.9.)
1957 Csokor, Theodor österreichischer Dramatiker (18.10.)
1958 Olias, Lothar dt. Musical-Komponist (11.3.Bild-Zeitung)
1958 Weigel, Helene Frau von Bertolt Brecht (3.9.)
1959 Jhering, Herbert dt. Kritiker (3.11. SN)
1959 Natanson, Wojciech polnischer Kritiker (3.11. SN)
1959 Morstin, Ludwik H. polnischer Dramatiker (3.11. SN)
1961 10.9. Einträge im "Goldenen Buch" der Stadt Schleswig
15)
Priestley, John Boynton englischer Dramatiker
Schnorr, Robert Übersetzer englischsprachiger Dramen
Erfurth, Ulrich stellv. Intendant des Hamburger Schauspielhauses, Nachfolger
von Karl Vibach
Liste der Städte außerhalb von Schleswig-Holstein, in denen
Zeitungsberichte über Schleswiger Theateraufführungen erschienen.
(th)
Bis 1955 berichteten fast nur Schleswig-Holsteiner Zeitungen über
das Nordmark-Landestheater.
Das änderte sich schlagartig im Jahre 1956, hielt bis 1960 an und
ebbte bald ab.
Die Kritiker kamen nicht nur aus der BRD, sondern auch aus der DDR, der
Schweiz und Österreich. Gastvorstellungen in Odense, Hameln und Stralsund
lösten dort Berichte mehrerer lokaler Zeitungen aus.
1952: Odense
1956: Berlin - Frankfurt - Hamburg - Zürich
1957: Bremen - Düsseldorf - Frankfurt - Hamburg - München - Osnabrück
- Rostock - Salzburg - Stralsund - Stuttgart - Wien - Winsen
1958: Basel - Düsseldorf - Frankfurt - Hamburg - Hameln - München
- Stralsund - Wien - Wiesbaden
1959: Braunschweig - Bremen - Frankfurt - Göttingen - Hamburg - Köln
- Linz - München - Osnabrück - Stralsund
1960: Berlin - Bremen - Düsseldorf - Essen - Frankfurt - Genf - Hamburg
- Rostock - Stralsund
1961: Frankfurt - Hamburg - Hameln - Münster - Stralsund - Stuttgart
1962: Braunschweig - Hamburg - Hameln - Hannover - Springe
1963: Hameln - Mannheim - Springe - Ulm
1968 Hamburg
1969 Hameln, Hannover, Springe
"Gnekow der Große" im Spiegel seiner Kritiker (th)
Als Schauspieler war Dr.Gnekow keine Bereicherung für das Theater,
wie die folgende Kritik des Schleswiger Kritikers Otto Pautz beweist:
Tagespost v. 3.2.1953 "Götz von Berlichingen
"Gnekow selbst nutzte den Vorsprung seiner massiven Figur, kam mit
der Lache Heinrich VIII. und durchmaß mit Siebenmeilenstiefeln die
Szene. Erwartungsgemäß zeigte sich der Mangel an eigener
Bühnenerfahrung, um die Rolle mit der notwendigen sprachlichen
Modulation zu erfüllen, Inneres durch Nuancierungen in Geste und Mimik
zu veräußern, auch wenn er einige starke Momente voll sichtlicher
echter Hingabe schaffte. Kurzum, es war ein immerhin noch passables Gesellenstück,
das vor dem völligen Durchfall bewahrte."
Um Vieles besser waren seine Leistungen als Regisseur. Da war er in seinem
Element. 1977 sagte er stolz, dass er 180 eigene Inszenierungen gebracht
und noch nie einen Oberspielleiter benötigt hätte. 16)
"Ein treffliches Haus ... Schleswig eröffnet das neue Theater
mit Shakespeares "Wie es Euch gefällt". Ins Gewicht fiel
allein der gesamte, höchst erfreuliche Eindruck, daß hier eine
auf das Theater sich konzentrierende Lust am Werke ist, eine Hand,
die für begabte Kräfte einen unleugbaren Instinkt hat. Das alles
prägt sich auf als ein gerundetes, unter einem Aufführungsstil
gebildetes Ensemble, daß sich als ein ganzes dem Zuschauer vorstellt."
Flensburger Tageblatt v. 26.9.1955
"Schleswigs neues Theater Das Haus, zweifellos eines der schönsten
und modernsten in Norddeutschland."
Hamburger Abendblatt v. 26.9.1955
"Von Mäusen und Menschen Intendant Dr.Gnekow konnte die Aufführung
des problematischen Stückes wagen, weil ihm in Karl-Heinz Gerdesmann
ein ausgezeichneter Lennie zur Verfügung steht. An dieser Rolle hängt
die Überzeugungskraft der Inszenierung. So sicherte er der Inszenierung
den Erfolg, der sich in fühlbarer Anteilnahme der Zuschauer und anerkennenden
Beifall eindeutig ausdrückte. - Ein mutiges Wagnis, das gelungen
ist."
Alexander Kus in "Schleswig-Holsteinische Volkszeitung" v. 2.11.1955
"Bravouröses "Feuerwerk" [von Paul Burkhard] Es
war wirklich ein "Feuerwerk", das mit dieser Inszenierung
abgebrannt wurde."
Kieler Nachrichten v. 29.11.1955
"Maria Stuart Voller Ausklang des Schiller-Jahres. Eine exakte Inszenierung
der "Maria Stuart" in Schleswig. Eine im großen und ganzen
höchst gelungene Aufführung, eine Inszenierung jedenfalls,
die vom ersten bis zum letzten Vers von jenem besonderen stürmischen
Impetus, der die präzis verzahnte und zur großen, dramaturgischen
Einheit gefügte Handlung der bewundernswerten Tragödie durchweht."
Flensburger Tageblatt v. 28.12.1955
"Die Ratten Mit einer Inszenierung der "Ratten" verabschiedete
sich unser Oberspielleiter Karl Striebeck von Schleswig, um einem Ruf als
künstlerischer Leiter der Landesbühne Rhein-Main zu folgen. -
Man kann gerade nach dieser Inszenierung verstehen, warum die Rhein-Main-Bühne
auf die Verpflichtung Karl Striebecks Wert legte."
Schleswig-Holsteinische Tagespost v. 24.1.1956
"Der Revisor Dr.Gnekows grafischer Gogol. Zur 50. Inszenierung des
Intendanten am Nordmark-Landestheater. Dr.Gnekow hat mit dem Ensemble des
Nordmark-Landestheaters eine vor allem in der Bewegungs-Regie bewundernswert
geschlossene Aufführung von vornehmlich grafischer Eindringlichkeit
geschaffen." Schleswig-Holsteinische Volksszeitung v. 7.2.1956
"Norddeutsche Theaterwelt - Spürsinn für das Ungewöhnliche
Seit Jahren waltet hier Dr.Horst Gnekow seines Amtes; ein Mann mit Spürsinn
für junge Talente. Die Shakespeare-Pflege, man hält sich
an Rothes Übersetzungen, hat in Schleswig Gewicht. Der Spielplan
ist ungewöhnlich."
Zürcher Woche (Zürich) v. 24.2.1956
"Eine Lanze für die Moderne Paul Willems "Of und der Mond"
in Schleswig Unter ihnen spielt das Nordmark-Landestheater die Rolle einer
Avantgarde-Bühne. Seit 1950, da Dr.Horst Gnekow die Leitung
innehat, wird an der Schlei ein Spielplan geschaffen, mit dem ein künstlerisch
ambitionierter Bühnenleiter auch an Spree oder Ruhr, am Main oder
an der Isar gut bestehen könnte.
Frankfurter Allgemeine v. 19.4.1956
"Kulturtage ohne Zwangskostüm - Begegnung Berlin - Schleswig-Holstein
Was Gnekow mit seinem stark bemühten Ensemble bot, war gewiß
keine Aufführung, die mit der großartig besetzten Inszenierung
Lindtbergs verglichen werden konnte. Und doch war auch oder gerade diese
von Enthusiasmus getragene Darbietung eines Landestheaters ein Beitrag
von besonderem Wert. Er bewies, daß künstlerische und ethische
Anstrengungen nicht getrennt werden dürfen, wenn Deutsche miteinander
und mit der Welt verbunden bleiben wollen. Es gehört Mut zu einer
solchen Unternehmung und jene innere Sicherheit, welche Bischof Dibelius
sagen ließ: "Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist!"
Sonntagsblatt Hamburg v. 22.4.1956 zu "Die Unschuldigen" von
Saroyan
"Ein kleines Festival deutscher Kunst Horst Gnekow und sein Schleswiger
"Nordmark-Landestheater" warteten mit dem Drama die "Hinschlachtung
der Unschuldigen" von William Saroyan auf. Mit dramaturgischem
Spitzengefühl fand Gnekow für die thematisch an George Orwells
utopischen Bestseller "1984" erinnernde Bühnenpersiflage
eine szenische Form, die trotz der bescheideneren Kunst des Schleswiger
Ensembles beeindrucken konnte."
Die Welt v. 28.4.1956
Herbert Jhering (Berlin) am 31.10 1957 in "Die Zeit"
"Dr.Horst Gnekow hat das Nordmark-Landestheater, eine Wanderbühne,
die in erster Linie Stadttheater von Schleswig ist, in langen Jahren zu
einer Hohen Schule des Schauspiels gemacht."
Herbert Jhering (1888-1977) war der bedeutendste deutsche Theaterkritiker
der Weimarer Zeit - neben Alfred Kerr (1867-1948). Wer von ihnen aus der
anonymen Masse der Mimen herausgehoben wurde, nahm ihre Kritik wie eine
geweihte Hostie entgegen und rahmte sie in Gold, denn jetzt stand schwarz
auf weiß fest, "daß man es geschafft hatte". 17)
Nach dem Krieg gab es zwar nicht mehr so dominante Kritiker wie Jhering
und Kerr, die Theaterleute legten aber weiterhin großen Wert auf
Jherings Zeilen.
"Deutschland entdeckt Csokors "3.November 1918" Sehr nördlich
liegt Schleswig, die Stadt an der Schlei. Dennoch findet das Nordmarklandstheater,
das auch Schleswigs Stadttheater ist, überlokale Beachtung.
Den darstellerischen Leistungen sind zwar natürliche Grenzen gesetzt,
obwohl sich diese Bühne als guter Startplatz für Anfänger
erwiesen hat."
Johannes Jacobi in "Neues Österreich" Wien 6.11.1957
Herbert Jhering am 13.11.1958 in "Die andere Zeitung"
"Um zwei der mutigsten Premieren kennenzulernen, mußte man
nach Schleswig fahren. Es handelt sich um wirkliche Durchbruchsversuche,
wie sie in den besten zwanziger Jahren riskiert wurden als Ergänzung,
Aufmunterung und Bestätigung Berlins. Heute, in der Zeit der deutschen
Zersplitterung, sind sie noch wichtiger geworden. Wir müssen in der
Deutschen Demokratischen Republik und in der Bundesrepublik Theater haben,
die ihren eigenen Weg gehen, sich der schärfsten Kritik aussetzen
und gerade dadurch vorankommen. Lob und Tadel, Ja und Nein können
durch solche Bühnen wieder einen Sinn erhalten, wenn sie nicht oberlehrerhaft
Fehler anstreichen oder nach Schemen und Doktrinen zensieren, sondern fähig
werden, die produktiven Elemente von den unproduktiven zu unterscheiden.
Das Fortschrittliche in der Kunst ist nicht dann zu loben, wenn es gestaltet
ist. Sinn wird Sinn, wenn er seine Form erhält. Für diese Deutung
- waren die beiden Schleswiger Premieren Musterbeispiele. Ein wirkliches
Ensemble spielte. Dieses Wort darf man heute kaum niederschreiben, denn
es ist oft entwertet durch die Abnutzung der Darsteller im Kreuz und Quer
ihrer Verpflichtungen. Schleswig aber scheint wirklich ein Ensemble zu
besitzen. Hier ist alles noch im Stadium der Bewegung und Spielfreude.
Hoffentlich bleibt es so. Der junge französische Journalist Duvignaud,
der instruktiv über die Jugendfestspiele in Avignon sprach, müßte
ebenso auch in Deutschland sich die kleineren Bühnen ansehen wie Julien
der bedeutende, urteilsfähige Direktor des Theaters der Nationen in
Paris auch einmal nach Schleswig fahren sollte. Sicher haben es
unsere damaligen Stadtväter nicht leicht gehabt mit ihrem "avantgardistischen"
Intendanten, doch sie haben es ganz im Sinne Shakespeares Stück "Maß
für Maß" gehalten, daß jedermann nach seinem persönlichen
Maß und mit einem nur für ihn geschaffenen Maßstab gemessen
und beurteilt werden sollte."
Allgemeine Wochenzeitung der Juden in Deutschland
"Als ich vor wenigen Tagen von Hamburg nach Schleswig fuhr, um
mir die Inszenierung der "Finsternisse" anzusehen, fühlte
ich mich von vielerlei Zweifeln geplagt. Die kluge, eindringliche und in
ihrer Würde ergreifende Inszenierung des verdienstvollen Intendanten
hat mich jedoch eines besseren belehrt. Das Selbstvertrauen, mit dem der
Regisseur an die Lösung einer schwierigen Aufgabe heranging, wurde
durch eine Ensembleleistung gerechtfertigt, die hohe Ansprüche erfüllt.
In Schleswig wird mit einem zum Teil sehr jugendlichen Ensemble ein den
engen Rahmen dieser Stadt geradezu sprengendes Elementartheater
gespielt, wie man es sich begeisternder, tapferer und hinreißender
nicht wünschen könnte."
Düsseldorf im September 1958
Wiener Zeitung vom 6.11.1958:
"Man ist gewohnt, in Schleswig Entdeckungen zu machen: dieses
Mal fiel ein junger Bühnenbildner [Melchior Schedler] auf, eine Begabung
von Rang und Eigenart, abseits vom Schema."
Nationalzeitung Basel vom 10.11.1958:
"Hochachtung dem Theater. Hut ab vor einem Ensemble, das -
obgleich nahezu vollzählig in beiden Stücken beschäftigt
- zwei so konzentrierte Aufführungen an zwei aufeinanderfolgenden
Abenden zuwege bringt; mit Generalprobe am Vormittag des jeweiligen Aufführungstages,
Stellprobe am dritten Tag und darauffolgender Abfahrt zum hundert Kilometer
entfernten Abstecherort. Hut ab vor der Leistung aller bis zum Bühnenhilfsarbeiter."
Osnabrücker Tageblatt vom 16.4.1959:
"Die Aufführung war wieder ein echter Schleswiger Abend,
und das will heißen: eine erstaunliche Leistung der kleinen Bühne
unter der regielichen Führung des unverdrossen die Kultur rund um
die Schlei hochhaltenden Intendanten. Man sage nichts Nachteiliges über
sein Publikum: wir sahen eine Vorstellung für auswärtige Abonnenten,
doch diese Besucher vom Lande schlürften Shakespeare wie großstädtische
Intellektuelle den unbehausten Menschen."
"Schleswig a bien défendu Xanthippe ...
Que n´a-t-on dit de la femme de Socrate? Acariâtre, autoritaire,
obtuse, Xanthippe est devenue le symbole des épouses invivables.
Le procès semblait bien tranché, mais un de nos meilleurs
écrivains polonais, Ludwik H.Morstin, descendant d´une famille
de littérateurs qui s´est illustrée dès XVIIe
siècle, a eu l'audace de le rouvrir. Sa comédie, intitulée
Défense de Xanthippe, nous montre une madame Socrate fort ravissante,
pleine de vivacité, intelligente, assidue au travail. Fait appréciable,
elle est beaucoup plus jeune que son mari, qu´elle décharge
de tous les soucis domestiques et financiers. Socrate, au contraire, est
vieux et laid, égoïstement perdus dans ses rêveries philosphiques.
Et naturellement, il a toujours raison. Mais les raison de Xanthippe sont
de celles que la raison ignore. Elle aime son Socrate, absurdement, furieusement.
Si furieusement qu´un jour, exaspérée par la logique
querelleuse de son mari, elle décide de le quitter pour un jeune
homme de son âge, dont les avances passionnées ont de quoi
trouble la vertu la mieux assise. Mais à l'instant de partir, la
voilà qui s'aperçoit que ce maudit Socrate a encore oublié
son manteau. C´est un jour d'hiver, et l'on devine la suite.
Cette charmante et spirituelle comédie, qui fut créée,
à la veille de la dernière guerre, au Teatr Polski de Varsovie
prend d´jà figure, chez nous, de classique. Et voilà
qu'après vingt ans, elle affronte le public étranger.
La petite, mais ambitieuse ville de Schleswig, en République
fédérale, vient de la donner dans une version allemande d'Alexandre
Guttry, revue par l'excellent poète autrichien Franz Theodor Csokor.
Les spectateurs ont été ravis de cette découverte.
Ellen Sagell est une Xanthippe subtile et nuancée, dont le naturel
exquis arrache des rires et des larmes au public. Mise en scène
prédise de Wolfgang Hessler; jeu remarquable de Rudolf Köhler
(Socrate) et Walter Spiske (le jeune homme).
Autre nouveauté à Schleswig: la curieuse pièce
de F.T.Csokor intitulée Les fils perdu. Elle se situe le jour de
Noël 1943, dans une île adriatique où les résistants
mènent une lutte implacable contre de cruels occupants. Le drame
de conscience qu'elle est tout chargé de réminiscences helléniques.
Cette belle Ïuvre chrétienne est admirablement servie par Theo
Tecklenburg, Fiete Krugel-Hartig, Heide Munich et Christiane Pauli. Signalons
à nos amis suisses que le directeur du théâtre de Schleswig,
M.Horst Gnekow, dirigera dès avril prochain le théâtre
de Lucerne.
En dix ans, cet homme jeune et inventif a fait de sa petite ville l'un
des plus vivants foyers dramatiques d'Allemagne occidentale. Grâce
à lui, le public alémanique d´couvrira bientôt,
à son tour, cette émouvante et séduisante Xanthippe,
née de l'aimable fantaisie d'un poète polonais.
Wojciech Natanson, Journal de Genève, 16-17. Janvier 1960"
Der Verfasser läßt die Kritik ohne Übersetzung stehen,
denn allein die Tatsache, daß sie nicht in Deutsch veröffentlicht
wurde, ist das Besondere.
Die wichtigsten Zeilen sind fett hervorgehoben und gestatten es auch den
Lesern, die des Französischen nicht mächtig sind, mit einem kleinen
Lexikon die Quintessenz der Kritik zu erfassen.
Ist so viel Lob von so weit entfernten Feuilletonisten überhaupt noch
zu toppen?
Es war außergewöhnlich, dass Kritiker bis zu 1270 Kilometer
anreisten, nur um sich Stücke auf einer kleinen Provinzbühne
anzusehen.
Skowronek mußte ihnen am Telefon immer wieder genau erklären,
wo denn dieses Schleswig überhaupt liege und wie man da hinkommen
könne.
Damals soll es im deutschsprachigen Raum keine zweite Bühne gegeben
haben, die eine solche Beachtung erfuhr.
Dies war nur dem Intendanten Dr.Horst Gnekow zu verdanken, denn nach seinem
Fortgang hörte das auf. Schleswigs Ruf als erste Theateradresse hielt
aber noch etliche Jahre an.
Viele, die Karriere machen wollten, waren bestrebt, vom "Sprungbrett
Schleswig" abzuheben.
500 Bewerbungen landeten 1962 beim Verwaltungsdirektor auf dem Schreibtisch.
18)
So mancher Berühmte wollte hier wenigstens einmal als Gast spielen,
und alle fragten sie nach Gnekow:
"Erzählen Sie doch mal, wie war das damals ...?" (gs)
Resümee
Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze
Drum muß er geizen mit der Gegenwart
Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen.
Schiller: Prolog zu Wallenstein
Der Verfasser kann nicht umhin,
Schleswigs Mimen Kränze zu flechten,
denn für eine Spanne von gut vier Jahren
war das Schleswiger Nordmark-Landestheater
die bedeutendste Bühne des deutschen Sprachraums.
Die überwältigende Resonanz der Kritiker aus dem gesamten deutschsprachigen
Raum erhebt das kleine Schleswiger Theater unter Dr.Horst Gnekow in den
"Theater-Olymp", wo bereits die Theaterzeiten Herzog Friedrichs
III. (1616-1659) und die Hoftheater Carls von Hessen (1767-1836) Unsterblichkeit
genießen.
Beneidenswert, wer Dr.Gnekows Inszenierungen erlebte.
Aus dieser Perspektive betrachtet erscheint das Herausmeißeln des
goldenen Schriftzuges "Nordmark-Landestheater" am Theaterhaus
im Jahre 1974 als ein grober Kunstfehler.
Seine Veranlagung hat Dr.Gnekow in Schwierigkeiten gebracht, die er in
unserer Zeit nicht mehr erfahren hätte.
Es würde der Stadt Schleswig gut anstehen, diesem bedeutenden Intendanten
ein Denkmal - in welcher Form auch immer - zu setzen.
Nachtrag am 22.7.2010: "sic transit gloria mundi"
Anmerkungen
SN = Schleswiger Nachrichten
1) SN 21.8.1982 Nachruf auf Fiete Krugel Hartig
2) Gunhild Appuhn-Biese: So war das Renaissance-Theater. SN 5.2.1958- 21.3.1958.
Die Schilderungen sollen teilweise inkorrekt sein, wie Herr Dieter Möller
aus Klensby - ehem. Fahrer für das Theater - dem Verfasser berichtet.
2a) Skowronek war Verwaltungsdirektor bis 1974, danach Produktionsleiter
bis 1985 (Deutsche Bühnenjahrbücher 1964, 1970, 1971)
3) Willi Bürgli: Das Schauspiel von der Ära Horst Gnekow bis
heute (1960/61-1989/90). Luzern und sein Theater. Zum 150-jährigen
Bestehen 1839-1989. Luzern 1989. S. 160-165
4) Protest von Gerd Skowronek: für die Finanzen des Theaters war er
verantwortlich, nicht Dr.Gnekow!
5) Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann, Biographisches Lexikon
zur Geschichte von Freundesliebe und mann-männlicher Sexualität
im deutschen Sprachraum. Männerschwarmskript, Hamburg 1998, Gnekow
S. 288
6) Neue Zürcher Zeitung14.6.2002
7) Bernd-Ulrich Hergemöller a.a.O.
8) Internet-Recherche
9) Hofer Anzeiger 16.2.1984, 16.4.1987
10) Bernd-Ulrich Hergemöller a.a.O. S., Jahnn S. 393; Nekrophilie
= Tote liebend, Hämophilie=Blut liebend, Skatophilie = Kot liebend
11) 10. Juni 1987, Nachruf auf Vibach 11. Juni 1987 SN
12) SN 7.9.1963. Rippert starb am 28.07.1989 in Bad Alexandersbad. Quelle:
Amt von Bad Alexandersbad am 10.12.2003
13) SN 13.1.1973, 8.11.1973
14) -
15) Im "Goldenen Buch""der Stadt Schleswig fanden sich noch
Jaquette Hawkes (Ägyptologin) und eine Unterschrift, die nicht identifiziert
werden konnte.
16) Hofer Anzeiger 18.10.1977
17) Jhering geriet jedoch auch selbst unter Kritik: "Wegen seines
ungebrochenen Verhältnisses zu den kulturellen Produkten des Faschismus
ist sein Einfluss auf die Kultur der Nachkriegszeit ohne Bedeutung.",
Quelle: Kulturarchiv der Fachhochschule Hannover, http://www.geschichte.uni-hannover.de/~kultarch/ndsfilm/filmschaffende/ij.htm
18) SN 19.5.1962